»Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich.« Mit diesen Worten würdigte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Träger des Georg-Büchner-Preises 2016. Die Auszeichnung reiht sich ein in die beachtliche Liste von Ehrungen, die Marcel Beyer bislang erhalten hat, u.a. 2014 den Oskar-Pastior-Preis und 2015 den Literaturpreis der Stadt Bremen. Unter dem Titel »Das (blinde) blindgeweinte Jahrhundert« hielt der Autor 2015/16 die »Frankfurter Poetikvorlesungen«, im April werden sie bei Suhrkamp als Buch erscheinen. Ist Literatur im 20. Jahrhundert, in dem der Tod ein Meister aus Deutschland geworden ist, noch möglich? Ist ihre Daseinsberechtigung entfallen, da nach Auschwitz jede kulturelle Produktion nur Ausdruck der Barbarei sein kann oder ist sie gerade wegen der Gräueltaten notwendig? Welcher Verfahren hat sie sich zu bedienen? Auf diese Fragen hat Marcel Beyer eine ebenso knappe wie weitreichende Antwort parat: Detailarbeit am Material der Realität wie der Literatur. Zudem wird er Gedichte aus seinem Band »Graphit« lesen.

Marcel Beyer wurde 1965 in Tailfingen geboren, er lebt seit 1996 in Dresden. Der studierte Germanist ist als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber tätig. Seit nunmehr 30 Jahren schreibt er Gedichte, Romane, Essays und Opernlibretti.

Tobias Lehmkuhl ist Literaturkritiker und Autor, arbeitet als freier Journalist und schreibt Reportagen, Essays und Kritiken u.a. für die »Die Zeit« und die »Süddeutsche Zeitung« sowie Features für »Deutschlandradio Kultur«.

Eintritt: 4,- / 3,- EUR

Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V. und des Kuratoriums Haus des Buches e.V. Reservierungen unter 0341 / 350 59 61 oder info@saechsischer-literaturrat.de

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