Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
14. März 2017 / 19.30 Uhr / Saal 3
Zum Leipziger Sammelwesen in der Frühen Neuzeit
Vortrag von Karsten Hommel
»Ferner sind die allhiesigen sehenswürdigen Musaea nicht mit Stillschweigen zu übergehen.«

Das private Sammeln von Raritäten, Artefakten und Naturalien ist seit dem 16. Jahrhundert ein bedeutsamer Aspekt der Sozial-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte der über 1000 Jahre alten Stadt Leipzig. Anlass der auf breiter Quellenbasis neuerlichen Beschäftigung mit diesem Phänomen der Werte-, Prestige- und Wissensakkumulation bot die auf vier Bände veranschlagte »Stadtgeschichte« zur Millenniumsfeier Leipzigs im Jahr 2015. Ging man bisher von 37 örtlichen Privatsammlungen in der Frühen Neuzeit aus, so konnte im Zuge der Recherchen diese Zahl auf 90 Sammlungen mit mehr als 100 Sammlern korrigiert werden. Die Initiatoren von allein 36 dieser Sammlungen waren Kaufleute, Unternehmer und Bankiers mit engen Verbindungen zum akademischen Leben der Stadt.Diese erstaunliche Vielzahl ermöglicht einen neuen Blick auf die Topografie des Leipziger Sammlungswesens. Das typologische Spektrum reichte dabei von frühen Kunstkammern, Raritäten- und Naturalienkabinetten über Münz-, Apparaturen- und Anatomische Sammlungen bis hin zu Rüstkammern. Elementare Bestandteile aller, meist als Mischformen angelegten Sammlungen, waren Bibliotheken als Primärquellen des polyhistorischen Wissenserwerbs.

Karsten Hommel, geboren 1962, ist Kunsthistoriker/Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Franckeschen Stiftungen zu Halle, forscht und publiziert zu kunst-, kultur- und wirtschaftsgeschichtlichen Fragestellungen mit stadtgeschichtlichem Schwerpunkt.

Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e. V.


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