Nicole Haase und Stefan Welz über Leben und Werk der englischen Romanautorin
Hinter dem Namen George Eliot wäre ein Mann zu vermuten. Es ist jedoch das Pseudonym der englischen Autorin Mary Ann Evans - einer der gebildetsten und intelligentesten Frauen des 19. Jahrhunderts, die viel zum fruchtbaren deutsch-englischen Kulturaustausch jener Zeit beigetragen hat.
Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Weimar traf sie im November 1854 in Berlin ein, wo sie mit ihrem Reisegefährten George Henry Lewes vier frostkalte Wintermonate verbrachte. Brisant war, dass die beiden in einer illegitimen Lebensgemeinschaft lebten, denn Lewes war nach viktorianischem Recht noch immer ein verheirateter Familienvater. Nach dem lieblichen Weimar erschien dem Paar Berlin als kalt, modern und hässlich, mit einer allwaltenden Dominanz des Militärischen. Doch so enttäuschend kann der Aufenthalt nicht gewesen sein, denn fünfzehn Jahre später kehrte die inzwischen erfolgreiche Romanschriftstellerin in die preußische Hauptstadt zurück...
Nicole Haase gehörte viele Jahre zum Ensemble des Maxim Gorki Theaters; sie spielte in zahlreichen Filmen und bringt Zuhörern in ganz Deutschland mit ihrem LeseTheater Texte der Weltliteratur nahe.
Stefan Welz ist Professor für Anglistik an der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt u.a. Rudyard Kipling.
Eintritt: 4,- / 3,- EUR
Veranstaltung des Sächsischen Übersetzervereins »Die Fähre« e.V., gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Kulturamt der Stadt Leipzig Diese Veranstaltung teilen