Der berühmteste Koffer der Literaturgeschichte hätte es beinahe nicht geschafft. Max Brod hatte ihn bei sich, als er 1939 mit dem letzten Zug von Prag nach Palästina floh. Im Koffer: Manuskripte, Notate, Kritzeleien von Brods Freund Franz Kafka. So romanhaft wie diese Geschichte beginnt, geht sie Jahrzehnte später auch weiter, und zwar als veritabler Gerichtskrimi, der erst 2016 abgeschlossen war. Vordergründig wurde über den Nachlass von Max Brod entschieden. Schnell aber war klar, dass hier ganz andere Dinge verhandelt wurden: War Kafka vor allem ein jüdischer Autor? Wo ist sein Erbe richtig aufgehoben? In Israel? Oder in jenem Land, in dessen Namen Kafkas Familie einst ausgelöscht wurde? Benjamin Balint erzählt diese filmreife Geschichte, die auch zeigt, weshalb die Frage, welcher Literaturnation Kafka zuzurechnen sei, zum Glück nie entschieden werden kann.
Benjamin Balint, geboren 1976, lebt als Autor und Übersetzer aus dem Hebräischen in Jerusalem. Seine Kritiken und Essays erscheinen in der ZEIT, Wall Street Journal, Haaretz, Weekly Standard u.a. »Kafkas letzter Prozess« (Berenberg Verlag 2019) ist sein erstes Buch auf Deutsch und wurde von Anne Emmert übersetzt.
Eintritt: 5,- / 3,- EUR
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig, mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Staates Israel in Berlin.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Diese Veranstaltung teilen
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Kartenvorbestellungen nehmen wir zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer +49 .341. 30 85 10 86 gern entgegen. Zu ausgewählten Veranstaltungen (siehe Programm) findet ein Kartenvorverkauf an der Rezeption im Haus des Buches statt.